Manchmal geht’s mir wie Alice:
Die Worte kommen falsch heraus.
Im Kopf liegen sie bereit für klare Aussagen
für passende Fragen.
(Mitunter nicht einmal das, dann ist ein Suchauftrag nötig.)
Gedanken greifen ein Wort, Sprache fängt es auf,
macht damit, was sie will, spielt herum,
probiert, wozu das zufällig gewählte Wort brauchbar ist.
Doch manchmal verschließt sich der Kopf,
verweigert das Mitspielen.
Dann denke ich nur noch:
Schon wieder hat mir etwas oder jemand die Sprache verschlagen!
Und ich erlebe
das Warten auf passende Antworten
und ich höre
das Reden um des Redens willen
das Bohren nach dem, was in mir verschlossen ist.
“Los, sag wer du bist, gib dich preis, damit wir dich verurteilen können
oder wenigstens in die passende Schublade verpacken.
Wir versprechen vielleicht sogar Strafmilderung.”
So lernte ich, mich in Schweigen zu verschließen.
Dann begann etwas Neues: Das spannende Wechselspiel
wenn jemand zuhört, auf Fragen Antwort gibt,
wie es ist, wenn ich zuhöre und antworte
wenn da Austausch ist, offen und fließend.
Fehler? Gibt’s die überhaupt?
Du machst sie einfach.
Lass dich überraschen von dir selbst.
Endlich lernte ich:
das helle Lachen der Freude
aber auch das freche Lachen von zielsicherem dunklem Humor
der mitten ins Schwarze trifft.
Dieses Gedicht habe ich vor vielen Jahren geschrieben und gerade wiederentdeckt.
Als ich es geschrieben habe, hatte ich dabei die Hemmschwellen im Sinn, die ich überspringen musste, um mich frei ausdrücken zu können.
Gegenwärtig hat es leider noch einer andere Bedeutung, die Rest-Aphasie (siehe: Aphasie),
die gelegentlich immer noch mit dem treffenden Wort Versteckspiele treibt.