Mars legt den Vorwärtsgang ein, und ein freundlicher Gruß der Gegensätze Jupiter und Saturn

Ziegenbock-rot

Mars ist am 20. Mai stationär, bevor er sich zunächst sehr langsam wieder vorwärtsbewegt.

Noch immer ungeklärte Fragen? Noch immer keine Lust, ganz neu durchzustarten? Oder – Lust schon – aber in welche Richtung soll die Reise gehen? Nur Geduld, denn zunächst einmal ist der Prozess des Umschaltens vom Rückwärts- auf den Vorwärtsgang eine kurze Phase des Stillstands, oder ein Nullpunkt. Und es könnte durchaus sein, dass noch so manches zu klären ist – oder auszubalancieren. Oder gemeinsam mit anderen zu besprechen.

Mars bewegt sich noch immer durch das Zeichen Waage, bis zum 26. Juni 2014, wenn er in den Skorpion wechselt. Das Venus-Zeichen Waage wird unter anderem mit Diplomatie in Verbindung gebracht. Waage-Menschen gelten als leicht beeinflussbar – das ist aber nicht unbedingt zutreffend.
Ein Beispiel zu einem Waage-Thema, dem Sinn für Schönheit. Nehmen wir an, ein Paar will die gemeinsame Wohnung neu gestalten. Der Widder-Mann mag ja sehr dominant sein, die Waage-Frau wird aber felsenfest davon überzeugt sein, dass ihr Sinn für Ästhetik besonders gut entwickelt ist. Was vermutlich auch der Wahrheit entspricht – sofern es bei Fragen des Geschmacks so etwas wie gut oder schlecht überhaupt geben kann. Unterschiedliche Vorstellungen wird es bei den beiden geben, vielleicht möchte er alles schlicht und Schwarz-Weiß, sie dagegen farbige Wände und vielleicht sogar einen verspielten Stil. Sie wird unerschütterlich an ihren Vorstellungen festhalten.

Ob nun im trauten Heim (Jupiter im Krebs!) oder auf der Polit-Bühne: Es geht nicht darum, wer am besten mit Manipulation oder Drohgebärden den eigenen Willen durchsetzt, also Macht demonstriert. Die Aufforderung lautet vielmehr: Balance

Denn am 24. Mai 2014 wird ein Trigon-Aspekt zwischen Jupiter und Saturn genau. Gerade weil diese beiden Planeten sehr gegensätzlich sind, kommt es immer dann, wenn sie sich begegnen, darauf an, ein neues Gleichgewicht zu finden
Wichtige Themen dürften sich während der Rückläufigkei des Mars deutlich gezeigt haben, ob nun beim Einzelnen oder in Gruppen.

Mögliche Gegensätze:
Jupiter – Saturn

Verschwendung – Sparsamkeit bis zum Geiz
Fülle – Mangel
Weite – Enge
Freiheit – sich in eine gegebene Ordnung einfügen

Themen, bei denen sich beide treffen, sind Fragen des Rechts, wobei dem Steinbock (Saturn) die Rechtssicherheit entspricht, dem Schützen die Gerechtigkeit.

Die sabischen Symbole:
Jupiter auf 19° Krebs: Ein Gesitlicher während einer kirchlichen Trauung.
Dane Rudhyar sieht darin die Ritualisierung produktiver zwischenmenschlicher Beziehungen und erwähnt die Begriffe Sanktion und Billigung.
Mit Sanktion ist hier selbstverständlich im Sinne von Bestätigung oder gar Heiligung gemeint, nichtetwa im Sinne der so oft gehörten oder gelesenen Sanktionen = Strafmassnahmen.

Saturn auf 19° Skorpion:
Ein Papagei wiederholt das mitgehörte Gespräch.
Dane Rudhyar verweist auf die symbolische Bedeutung von Vögeln, auf geistige Fähigkeiten und die Möglichkeit, von höheren Intelligenzen zu lernen.

Aber wer denkt dabei nicht unwillkührlich an das Ausspähen persönlicher Daten und Informationen?

Spannend dürfte es in der Zeit um den Zwillinge-
Neumond
werden (am 28. Mai). Kurz danach steht die Sonne im Trigon zu Mars, beide befinden sich also in Luftzeichen.
Wirksam ist aber auch noch die Verbindung von Jupiter und Saturn in Wasserzeichen.
Es geht also um eine Balance zwischen Verstand und Gefühl (was für so manchen auch die Aufforderung enthalten mag: Sich die Gefühle, die hinter eigenen Wünschen und Verhaltensweisen stehen, erst einmal bewusst zu machen.

Konzert im Moddertümpel

Suchbild Froschkönige

Suchbild Froschkönige

Das wirklich verblüffende an diesem großen Konzert der Könige war, dass die Sänger offenbar auf Zuhörer gewartet hatten. Als ich mich vorsichtig dem Moddertümpel näherte, war nichts weiter zu hören, als ein vereinzeltes „Quak, Quaak“. Aber als ich dann den Modder in Augenschein nahm, entdeckte ich zuerst einen der Froschkönige, dann einen weiteren, dann immer mehr, die sich offensichtlich wohl fühlen in ihrem Tümepel. Und dann ging das Konzert so richtig los.

Froschkönig

Froschkönig

So hübsch sieht es am Rand des Moddertümpels aus.

nebenModderteich

Das ist gemogelt: Knapenkraut wächst im Botanischen Garten.

Knabenkraut

Knabenkraut

Vollmond im Skorpion am 14. Mai 2014

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Das Sabischen Symbole für 24° Stier:
Ein wild reitender, indianischer Krieger, an dessen Gürtel menschliche Skalpe hängen.

Der Stier hat einen starken Sinn für die Abgrenzung des eigenen Terrains und für kollektive Wertvorstellungen. Dies kann auch die Überzeugung beinhalten, dass es Rechtmässig ist, zur Sicherung der von der Rechtmgehören, dass es rechtmässig ist, zur Sicherung von Territorium und Besitz Gewalt anzuwenden.

Das Sabischen Symbole für24° Skorpion:
Nachdem sie die »Bergpredigt« eines inspirierten Menschen gehört hat, kehrt die Menge nach Hause.
Es geht darum, das erlebte zu erden, Inspiration und Erkenntnisse ins alltägliche Leben zu integrieren.
Dane Rudhyar nennt als Schlüsselbegriff die „Herausforderung zur Verwandlung“.

Der Begriff „Verwandlung“ passt sehr gut zu diesem Vollmond.
Der Skorpion-Mond erhellt die dunkelsten Orte, und so ist diese Zeit sehr gut geeignet für die Frage, in welchen Lebensbereichen mensch am liebsten an der Oberfläche bleibt, um das zu vermeiden, was sich in der Tiefe und im Dunkel verbergen könnte – es könnte schmerzhaft sein.
Ob es beim Einzelnen nun um schmerzhafte Erinnerungen geht, um Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die zwar nicht gut tun, deren Veränderung aber auch eine Neuausrichtung erfordern würde.

Alle Bereiche, die nach Veränderung rufen, dürften sich bereits deutlich – und manchmal auch schmerzhaft – bemerkbar gemacht haben. Dafür hat bereits der seit längerer Zeit bestegender Spannungsaspekt zwischen Skorpionherrscher Pluto und Uranus gesorgt. (Diese Spannung wird Mitte Juni noch einmal verstärkt durch Mars, der dann wieder den Vorwärtsgang eingelegt hat.) Das liefert nicht gerade einen friedvollen oder optimistisch stimmenden Ausblick auf das Weltgeschen, auch wenn ein großes Trigon in den Wasserzeichen, gebildet von Jupiter im Krebs, Saturn im Skorpion und Chiron in den Fischen, durchaus an Optimismus und Heilung denken lässt. Bei den Wasserzeichen geht es um Emotionen – und die können auch hohe Wellen schlagen.

Die Energien des Wassertrigons stellen aber auch ermutigende oder tröstende und heilende Energien zur Verfügung. Diejenigen, die den Blick in die Tiefe wagen, um auch die Teile des eigenen Wesens zu integrieren, die bisher ein Schattendasein geführt haben, können ab Ende Mai so richtig durchstarten – vielleicht in ganz neues Terrain?
Schließlich ist eins der Symbole des Skorpion der Phönix, der aus seiner eigenen Asche zu neuem Leben aufsteigt.

Drachenfrau

Stricken, Stier und Rückläufigkeiten

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Stricken ist seit langem etwas, das ich gelegentlich sehr gern tue,
vor allem im Winter. Spätestens im Frühling ist es dann meistens vorbei damit, selbst ein angefangenes Projekt kann dann schon mal bis zum Herbst liegen bleiben.
Im letzten Winter habe ich, nach einer msutervielfältigen Tunika und einem Loop-Schal, gedacht: Jetzt reicht’s aber.

Doch aus meinem Vorsatz, lieber mehr Zeit mit Schreiben und gelegentlichem Malen zu verbringen, wurde nicht viel. Noch nicht.
Kaum war meine Tunika fertig, war ich ganz wild auf das nächste Strickwerk.
Ich fragte mich, warum sich diese Wintertätigkeit so beharrlich bis weit in den Frühling ausdehnte – und die Antwort kam aus einem Bereich, der auf den ersten Blick gar nichts mit Strickerei zu tun hat: Aus der Astrologie.

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Über die Rückläufigkeiten der persönlichen Planeten, die sich in diesem Jahr aneinander reihten (wobei Mars noch immer in seiner Rückläufigkeitsschleife steckt) habe ich hier bereits geschrieben. In meinem Geburtstshoroskop befindet sich Mars im Stier – als einziger Planet in einem Erdzeichen.
Im allgemeinen habe ich für praktisches Tun nichts allzuviel übrig – die Ausnahmen sind Pflanzen und Gartenarbeit. Einen eigenen Garten habe ich allerdings nicht. Aber Texte, die sich zu etwas längerem auswachsen (einem Roman), habe ich durchaus schon mit einem Garten verglichen. Warum nicht auch mit Stricken? Wenn ich mit Garn und Stricknadeln gestalte, bevorzuge ich komplexe Muster, die sich auch gerne immer wiede abwechseln dürfen.
Und genau da sehe ich den Zusammenhang mit dem rückläufigen Mars: Der Weg voran ist noch nicht so ganz klar und deutlich auszumachen (was bei mir, unter anderem, auf einen längst begonnen Roman zutrifft). Zum Glück ist auch nicht das Bedürnis da, einfach drauflos zu preschen. Warum, wenn das beim Schreiben voraussichtlich zu endlosen Überarbeitungen führen würde?
Dann lieber zulassen, dass die Ideen langsam wachsen dürfen, sehr langsam.
Geduld gehört, neben der Freude am praktischen Tun, das zu handfesten Resulten führt, zu den Qualitäten eines Mars im Stier.

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Also werde ich nicht mehr rumwundern, warum ich in diesem Jahr noch nicht die Finger von Strickgarn und -nadeln gelassen habe und mache mich ans nächste Projekt. Ich werde allerdings nicht überrascht sein, wenn bald etwas ganz anderes in den Vordergrund tritt. Denn am 20. Mai ist Mars stationär, bevor er die Richtung ändert, um sich wieder vorwärts zu bewegen.
Ja, ich bin neugierig, was dann den Kopf ans Licht recken wird, wie ein Keimling, der die Hülle gesprengt hat.

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Familienbild mit schwarzer Ziege

Zigenkopf-Sündenbock

Familienbild mit schwarzer Ziege
Als Fremdling hineingeboren in eine Familie aus hellen Schafen
― schwarz und von Anbeginn an bestimmt zum Anders‑Sein.
Die Schafe schämen sich des dunklen Wesens in ihrer Mitte
sagen: „Ja, sicher gehörst du zu uns,
aber dann sei auch wie wir.
Sei hell und lieb und artig und nett.“

Als einziges bockiges schwarzes Tier
in einer ganzen Herde weißer Schafe
fühlt sich der schwarze Fremdling getrieben ins Anders‑Sein
verlässt die saftigen Kleewiesen
grast lieber auf steinigen Hängen, wo
im Steingrund unter den Hufen nichts wächst
als kratzige Disteln, stachliger Ginster:
Nahrung, die eine Botschaft enthält.
Disteln und Ginster sind zähe Gewächse
die treiben ihre Wurzeln tief in den Boden
weder Nahrung noch Wasser finden sie
an der kargen Oberfläche
und wenn sie auch bitter schmecken
so haben sie doch heilende Kraft.

Schwarz‑Sein:
das war nicht nur Anders‑Sein, Nicht‑Dazugehören
das wurde auch zu einer Maske
in deren Schutz sich Heilung vollzog
hinter der die verkannte Schaf‑Ziege zur Närrin wurde
ihre Narrenfreiheit genießen lernte
auf andere Narren traf ― um schließlich zu erkennen:
Nicht armes ausgestoß’nes Schaf bin ich sondern Ziege
wie all die ander’n un‑angepassten Narren
zu deren Wesen es gehört
bockig und eigen‑willig zu sein.

Die Schwarze Ziege beginnt
sich wohl zu fühlen an ihren steilen Hängen
wo heilsame Kräuter wachsen
wo zwischen den Steinen schwarzglänzende Skorpione leben
die teilen des Nachts ihre Geheimnisse mit
führen ihre Tänze der Liebe auf
und dann und wann ist Pan zu Gast mit seiner Flöte.

Narren und Ziegen lernen unterscheiden:
wo die Mitglieder der Schafherde mit ihrer Weißheit prahlen
da sieht die schwarze Ziege grauverfilzte Wolle
und sie weiß um den Glanz auf ihrem eigenen schwarzen Fell.
Die Närrin singt ihre Lieder, begleitet von Schellengeläut
vollführt ihren Akt der Balance auf dem hohen Seil
aufgespannt zwischen Bosheit und Weisheit.

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(Dieses Gedicht ist nicht schon etwas älter, es ist veröffentlicht in meinem Gedichtband „Mein Krähennest“ und auch, mit anderen Gedichten, auf diesem Blog unter dem Ober-Titel „Narrenfreiheit“.
Aber weil’s einfach passt zur „Ziegenkraft“ kommt es hier nochmal.)

Ziege als Krafttier

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Ziegen werden nicht gerade mit schmeichelhaften Attributen belegt: Bockig, meckerig, zickig, eigenwillig, stur, sprunghaft… Aber ist das wirklich alles so negativ?
Die Ziege als Krafttier verbindet mit der Natur und mit Kräuterwissen, hat also auch einen Bezug zu heilender Kraft. Sie kann unterscheiden zwischen Nahrung, die für sie nicht viel Wert hat und Kräutern, die ihr gut tun. Das befähigt sie dazu, sich auch sehr kargen Gegenden anzupassen.

Trotz dieser Genügsamkeit und Anpassungsfähigkeit sind diese Tiere als meckerig verschrien. Nun, verglichen mit Schafen, mit denen sie häufig vergesellschaftet werden, sind sie das auch. Gefällt ihnen die Weide nicht, dann springen Ziegen schon mal über den Zaun, dorthin, wo das Gras grüner ist und die Kräuter üppiger wachsen. Die Ziege als Krafttier kann dazu auffordern, bestehende
Lebensumstände und Unzufriedenheit nicht einfach zu akzeptieren, sondern zu hinterfragen – wichtig ist dann nur, nicht beim Meckern zu verharren, sondern sich in die Richtung konstruktiver Veränderungen zu bewegen. Dazu kann es zunächst wichtig sein, über den Zaun der Vorstellungen der eigenen Grenzen und Beschränkungen zu springen.
Nun, nicht immer lassen sich Grenzen mit einem einzigen kühnen Sprung überwinden – da kommen Sturheit und Bockigkeit ins Spiel: Deren andere Seite heißt Willenskraft, verbunden mit Ausdauer und Zielstrebigkeit. Allerdings kann die Ziegenkraft auch dazu auffordern, sich selbst und die eigenen Ziele zu hinterfragen: Sind es wirklich Ziele, die ganz dem eigenen Wesen entsprechen, bei denen es sich also lohnt, sie auch gegen äußere Widerstände durchzusetzen? Oder soll das eigene Ego um jeden P reis und gegen alle anderen durchgesetzt werden?

Ziegenbock

Offenbar verkörpert die Ziege auch Gegensätze: Da ist ja auch noch die Sprunghaftigkeit. Die Ziege ist einfach neugierig, Unbekanntes weckt ihr Interesse, und der Mensch, der von Ziegenkraft inspiriert wird, entdeckt vielleicht Zusammenhänge zwischen scheinbar sehr verschiedenen Dingen, die anderen verborgen bleiben. Gehört es nicht zum Wesen der Kreativität, das Leben aus immer neuen und ungewohnten Perspektiven zu betrachten und zu zeigen? Springt die Ziege als Krafttier ins Leben, will sie vielleicht auf noch brachliegende Talente aufmerksam machen, die durchaus vielseitig sein können. Damit sind keineswegs nur herausragende künstlerische Begabung gemeint; zur Ziege, die auch in gebirgigen Höhenlagen noch nährende Kräuter aufspürt, gehört auch die Lebenskunst.

Das Erscheinen der Ziege als Krafttier kann auch auf ein anderes Thema aufmerksam machen: die Rolle des Sündenbocks!
Ursprünglich waren es vorrangig die Ziegenböcke, die als Opfertiere benutzt wurden, um die Götter gewogen zu stimmen. In einem erweiterten Sinn wird damit die Übertragung von Schuld oder Sünden einer Gruppe oder ganzen Gemeinschaft auf ein Tier oder einen Menschen bezeichnet, um die anderen davon zu befreien und zu erlösen. In gestörten Familienstrukturen kann einem Kind die Rolle des Sündenbocks (schwarzes Schaf) aufgebürdet werden, und wenn es nicht gelingt, die Betroffene auch in anderen Gruppen (am Arbeitsplatz) bald in dieser Rolle wiederfinden. Die Ziegenkraft kann dabei helfen, solche ungesunden Rollenspiele zu erkennen und aufzulösen.
Vielleicht entdeckt der oder die Träger/in des dunklen Sündenbock-Umfangs sogar in der Rückschau einige positive Fähigkeiten, die durch diese Rolle ausgebildet wurden: Das Hinterfragen von familiären und sonstigen Mustern, das Durchschauen und Zuschreibungen und von eigenen Verhaltensmustern.

Zigenkopf-Sündenbock