Neujahrsauftakt 2014 mit Neumond

Jeder Neumond steht für die Möglichkeit eines Neuanfangs in einem bestimmten Lebensbereich. Der erste Neumond 2014 fällt auf den 1. Januar (in Europa auf die Mittagszeit), was grundsätzlich allen Vorsätzen enormes Gewicht geben kann, denn die astrologischen Konstellationen sind außergewöhnlich kraftvoll:

Mond und Sonne in Konjunktion mit Merkur und Pluto
und diese geballte Ladung planetarer Energie bildet mit Mars in der Waage und Uranus im Widder die Aspektfigur des T-Quadrats. Das Stellium (eine Konjunktion von mehr als 2 Planeten) bildet jeweils Quadrate zu Mars und Uranus, die wiederum in Opposition zu einander stehen.

Eine mundan-astrologische Betrachtung ( das Weltgeschehen betreffend) lässt nicht unbedingt Gutes erwarten: Einzelne oder Gruppierungen können gerade zu dieser Zeit beschließen, dass es Zeit ist, ihre Interessen mit Gewalt durchzusetzen, sogar um den Preis des eigenen Lebens. Das haben bereits die letzten Tage des Jahres 2013 gezeigt, durch die Anschläge in Wolgograd.

Wie kann die oder der einzelne Mensch diese Energien für sich und ihre /seine Ziele nutzen?
Indem einerseits möglichst klare Pläne und Ziele formuliert werden, die aber möglichst nicht negativ ausgedrückt werden sollten.
Ein Beispiel aus dem Bereich Gesundheit und Wohlbefinden: Eine Negativliste dürfte eine ganze Bande von inneren Rebellen auf den Plan rufen, wenn ich mir beispielsweise von heute auf morgen das Rauchen verbiete, bestimmte Nahrungsmittel radikal streiche und mir Sport oder auch nur Gymnastik wie eine Kasteiung auferlege.
Das Ziel sollte positiv formuliert sein, und dann Möglichkeiten ausgewählt werden, um sich diesem Ziel anzunähern, was in manchen Fällen vielleicht nur schrittweise möglich ist.
Allerdings bieten Mars, Uranus und Pluto durchaus die Chance, mit einem einzigen Sprung eine durchgreifende Veränderung vorzunehmen, wie beim Beispiel des Rauchens – solange die Motivation wirklich von innen heraus kommt, und nicht auf äußeren Druck hin erfolgt.
Für sich selbst Ziele formulieren, Entscheidungen treffen und diese in die Tat umzusetzen ist eine wunderbare Sache – die aber zugleich auch bedeutet, diese Entscheidungsfreiheit auch anderen zuzugestehen. Anderen die eigenen Vorsätze aufdrängen zu wollen, dürfte unweigerlich zu Konflikten führen. Dadurch werden die inneren Rebellen der anderen aktiviert.

Einen guten Start ins Jahr 2014 wünscht Frida

Nach-weihnachtliche Stille – endlich!

Kerzenlicht-Spiegel

Endlich überstanden, die Weihnachtsfeierei!
Endlich wieder all-ein zu Haus.
Ich lasse mich sinken in tiefe Stille
lasse los, was Trubel war, all die unwichtigen Kleinigkeiten,
die so schnell zum Drama gebauscht werden.

Am nächsten Tag: Besuch bei einer Freundin.
Gemeinsames Kochen, gemeinsames Essen –
ganz ohne Stress.
Gemeinsam genießen wir ruhige Stunden
in dieser magischen Zeit zwischen den Jahren.

Saxophon-Spiralen

Saxophon-dunkel

Getümmel in der Stadt
Leute eilen, schauen, kaufen,
hasten weiter, schauen, verwerfen…
In meinem Kopf dreht sich das Sorgenkarussell:
wenn ich dies kaufe, so viel ausgebe, was bleibt?
Zu wenig…

Irgendwo nahebei die Töne eines Saxophons
heben mich heraus aus dem Getümmel
um mich abzusetzen in einem unvergessliches Konzert,
bringen mich wieder in Einklang
mit mir und meinem Leben
und tragen mich von diesem Punkt der Vergangenheit
in spiraligen Kreisen
hoch hinaus, dorthin, wo
es ganz leicht wird, der Frage nachzuspüren:
Was ist wesentlich?

Saxophon-hell

Kreativ zwischen Mond und Sonne

Keim-Sonne-Mond

Die Mondin öffnet sich, bereit zu empfangen
nährt und schützt den Keimling bis zum ersten Sprießen.
Wird er sichtbar für die Sonne, geht’s ans formen und gestalten.
Manchmal zu rasch, zu sehr auf’s Ziel bedacht.
Dann ist wieder die Mondin dran, mit ihrem sanften Flüstern:
„Halt ein. Tritt einen Schritt zurück:
Lass das Kind sich auf seine Weise entfalten.
Gib ihm Raum, sich selbst zu entdecken.“

Kreatives Sein und Tun braucht beide Seiten:
Sonne und Mond –
die innere Ehe der Schöpferkraft

Sonne-Mond-Blau

Kreative Eigen-Willigkeit

Schlange-Ei-kubistisch

Angeblich weiß ein Bildhauer:
In jedem Stein ist eine ganz ur-eigene Gestalt verborgen.
Will er dem Material den eigenen Willen aufzwingen:
dann könnte er brechen oder zersplittern.

Es gibt Eltern, die ihr Kind ansehen als Rohmaterial,
wie einen Klumpen Ton: da, um geformt zu werden
in jede beliebige Richtung, ganz nach Herzenswunsch.

Halt!
Ist es wirklich das Herz, das da wünscht? Ist es der Kopf?
Nein: das Ego,
geformt oder verformt von Ahnen und Ur-Ahnen.

Die Schriftstellerin hat eine Idee,
will sie ausformen mit dem Verstand….
An irgend einem Punkt zeigt die Idee ihren Eigen-Willen:
sperrt sich, macht einen Schlenker,
schlägt eine neue, nicht geplante Richtung ein.
Die Autorin hat die Wahl:
Auf dem vor-geschriebenen Weg beharren – oder
staunend das Geschenk willkommen heißen,
ihm Freiräume gewähren
und sich tragen lassen von Inspiration in ungeahnte Tiefen und Höhen…

Drachenfrau

Der Sonne entgegen

Sonne-vor-Winterbäumen

Vollmond, kurz vor der längsten Nacht des Jahres,
der Wintersonnenwende.

Das sabische Symbol des Sonnengrades (26° Schütze):
Ein Bannerträger in der Schlacht.
In der Erläuterung ist die Rede von kollektiven Werten und Zielen.
Was sich durchaus auf das Polit-Spektakel beziehen lässt,
mit Vereidigung und allem drum und dran.

Wir gefällt der Grad des vollen Mondes besser (26° Zwillinge):
Rauhreif-bedeckte Bäume vor einem Winterhimmel.
Hier geht es um die Essenz des Seins, um das was ist, wenn all die Ablenkungen ausgeschaltet sind, wenn das Überflüssige abgestreift wurde.

Der Tag beschert Sonnenschein, und ich radle am Bach entlang, der Sonne entgegen.
Und obwohl auch gestern die Sonne schien, hat das Licht heute eine andere Qualität für mich:
In den Tagen vor dem Vollmond war ich mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt, mit auswählen, backen…
Eigentlich backe und schenke ich gern – aber Weihnachten ist nicht mein Fest. Ich würde lieber die Wintersonnenwende feiern. Nun, zwischen dieser Wendezeit und den offiziellen Feiertagen (und einem Familienbesuch) gibt es ja noch ein Zeitfenster. Das möchte ich mal wieder anders verbringen.

Der folgende Sonnengrad weist den Weg (27° Schütze):
Ein Bildhauer bei der Arbeit.
Schlüsselbegriff: Selbstprojektion in ein Werk.

Bildhauern werde ich wohl nicht – aber schreiben
und vielleicht mal wieder zeichnen.

Winterbäume-und-Sonne

Hart oder Weich

MitelalterMarkt-Kampf

Stärke, Kraft…
das scheint ein Wettbewerb zu sein. Wer hat mehr davon?
Ein Kampf: gewinnen oder verlieren.

Irrtum: Es geht nicht um Härte, nicht um Sturheit –
das wäre: Erstarren.

Zentriert in sich selbst im Fluss bleiben…
aus der Mitte heraus immer wieder loslassen,
was veraltet ist, was dem Leben nicht mehr dient…
aus der Mitte heraus das Leben umarmen,
sich öffnen für Neues…

Mittelalter-Markt-Frau

Kurzgeschichte: Der 27-er Club

Dass ich immer mehr Zeit vor dem Fernseher verbrachte, war mir kaum aufgefallen. Bis das Biest eines Abends sein Leben aushauchte. Wegen der Sendung, die ich mir gerade angetan hatte, war es wirklich nicht schade, aber frustriert war ich doch. Bis mir klar wurde, dass ich so manches Mal gedacht hatte, ich könne auch mal was Besseres tun als zur Sofa-Kartoffel zu mutieren. Für‘s erste nahm ich mir den Abwasch vor, und zum Auftakt dieser Aktion drehte ich an meinem alten Küchenradio, um mich unterhalten zu lassen. Auf einem Sender kam nur Laber, laber, auf einem anderen irgendein seichter Pop, mit Reklame durchsetzt… Aber plötzlich rock-röhrte sie mir entgegen: Oh Lord, won‘t you buy me a Mercedes Benz…
Vor meinem Turmbau aus schmutzigem Geschirr fühlte ich mich in meine erste WG versetzt, wo der Abwasch wenigstens noch eine Gemeinschaftsaktion war, zu ähnlicher Musik, und gelegentlich war auch mal genau dieser Song dabei.
Erst die Absage ruft mir in Erinnerung, dass Janis Joplin eine aus dem 27er Club ist, eine von denen, die in exakt diesem Alter von der Bühne des Lebens abgetreten sind, noch bevor sie die Grenze der dreißig erreicht hatten. Trotzdem bezweifle ich, dass mir der Spruch aus jenen Tagen eingefallen wäre, wenn der Moderator ihn nicht gebracht hätte: Trau keinem über 30. Dabei habe ich den nicht nur gekannt, sondern auch beherzigt. Schließlich gehörten auch meine Eltern zu jener Gruppe, und sie boten kein nachahmenswertes Vorbild. So werden wie sie?! Dann lieber jung sterben.

Als ich mich vom dreißigsten Geburtstag noch Lichtjahre entfernt wähnte, konnte ich mir gar nicht vorstellen, diese Grenze zu erreichen, gar nicht zu reden vom Überschreiten. Als es dann doch geschah, hatte ich bereits zwei Suizidversuche hinter mir. Doch zu jener Zeit ging es mir recht gut, und ich dachte: Das hätte ich mir gar nicht zugetraut. Offensichtlich auch nicht viel anderes. Wenn Selbstvertrauen der Schlüssel zum Erfolg ist, dann blieb mir wegen dessen Fehlen so manche Tür verschlossen.
Was den berennenden Wunsch nach einem Mercedes betrifft, da kann ich sagen: So anspruchsvoll bin ich gar nicht. Ich fahre Rad und wäre schon glücklich, wenn ich mal wieder richtig Urlaub machen könnte. So weit weg wie nur möglich.

Mit dem nächsten Song ist tatsächlich noch einer aus dem 27-er Club dran: Jim Morrison. Darin die Zeile: Do you know we‘re ruled by TV?
Auf einmal finde ich es absolut in Ordnung, dass mein Fernseher den Geist aufgegeben hat — weil mir dämmert, dass ich in der letzten Zeit und in diesem einen Punkt tatsächlich dem Beispiel meiner Eltern gefolgt bin.
Wenig später stelle ich fest: So leicht und mühelos, geradezu unbeschwert, habe ich den Abwasch noch nie erledigt. Sonst will ich damit einfach nur fertig werden, so schnell wie möglich. Diesmal war ich in Gedanken bei der Musik und habe mich in die Vergangenheit entführen lassen.

Auf die Musiksendung folgen die Kurznachrichten: Nichts als Krisen rundherum, woraus wie ein steiler Gipfel die globale Finanzkrise herausragt. Noch so etwas, das in meiner Jugend anders war.

Da glaubten die meisten noch unerschütterlich an Wachstum ohne Ende. Während sich heute sogar die noch ziemlich Jungen Gedanken machen über ihre Alterssicherung. Die schon etwas älteren (soll heißen: jünger als ich mit nicht mehr vielen Jahren bis zu 2 mal dreißig) haben entweder schon lange Vorsorge betrieben oder bangen und jammern: Wie soll das bloß werden?
Fast kann ich mich darüber amüsieren, dass andere sich solche Sorgen machen — falls ich mich dabei ertappe, erinnere ich mich daran, dass ich immer noch den Notausstieg wählen kann.

Für heute abend habe ich noch etwas anderes vor: Ich werde den alten Plattenspieler wieder anwerfen, der nicht mehr so ganz rund läuft, und alte LPs sichten, die auch ihre Kratzer abbekommen haben. Nun ja, genau wie ich mit meinen siebenundzwanzig mal zwei. Meine Wahl fällt auf Jimi Hendrix: Auch einer von denen, die vor der Grenze der dreißig den Absprung geschafft haben. Ich mache sogar ein paar Drehungen durch meine Bude — als kleine Feier zum Abschied von der Sofa-Lümmelei und der Droge Fernsehen. Wie eine Kaleidoskop wirbeln mir dabei Szenen aus meiner Jugend durch den Kopf, in denen meine Mutter mit all ihren Ängsten und ihrer Neigung zu Kritik eine herausragende Rolle spielt. Mitten im Song Room full of mirrors bleibe ich wie erstarrt stehen. Spieglein, Spieglein, an der Wand?
Bin ich wirklich nur in Sachen Fernseh-Konsum dem elterlichen Beispiel gefolgt? War nicht mein ganzes bisheriges Leben geprägt von einem tiefsitzenden Misstrauen? Mag sein, dass es mit der Abwehr gegen alles, was meine Eltern mir vermitteln wollten, anfing, und das ließe sich durchaus als vernünftig bezeichnen.

Aber dann — habe ich mein Misstrauen etwa nicht auf das Leben selbst übetragen? Damit wäre ich dann brav den mütterlichen Indoktrinationen gefolgt.
Nun ja, wenn mensch erstmal bei der Arbeitsagentur gelandet ist, gibt es nicht mehr viele Gründe für Vertrauen. Und auch sonst sehe ich keinen Grund, Politikern oder irgendeinem System zu vertrauen, das von dieser Spezies kreiert wurde.
Aber wenn ich bei mir selbst bleibe und tiefer schaue: Wenn jemand, so wie ich, trotz Begabung und guter Ansätze, etwas daraus zu machen, nichts erreicht hat im Leben: Dann muss sich dieses Misstrauen wohl auch gegen mich sich selbst richten.

Wie war noch mein Vorsatz, lange bevor ich die magische dreißig erreicht hatte? Lieber jung sterben. Nun, warum nicht einfach — jung leben? Egal, wie mein Alter laut Ausweis sein sollte. (Unterschied zwischen errechnetem und gefühltem Alter.) Frida sorglos…. vielleicht muss ich gar nicht so misstrauisch sein mir selbst gegenüber? Wie wär‘s, wenn ich mal das ganze Leben mit dieser lockeren Haltung angehe, mit der ich das bizarre Polit-Theater samt Finanzkrise aus der Distanz betrachten kann?
Akzeptanz – die Haben-Seite betrachten und den Gewinn sehen.
Wenigstens glaube ich nicht mehr, dass Glück oder auch nur Zufriedenheit davon abhängt, mir jeden neuen Schnick-Schnack kaufen zu können. Diese Regelsätze für Langzeitarbeitslose verhelfen ganz entschieden zum Entzug von Konsumräuschen. Und darin liegt schließlich auch eine Art von Freiheit. Und sei es nur die, nicht mehr viel zu verlieren zu haben.

Und was möchte ich mit diesem Gefühl von Freiheit anfangen? Warum nicht das, was mir immer am meisten Freude gemacht hat — bis nach zahllosen Absagen die Luft raus war?
Einen neuen Roman schreiben!

An-Sturm der Angst

Schwert-Stab

Bevor sich draußen ein Orkan zusammenbraut,
tobt ein Sturm im Innern: Ein Sturm der Angst.
So heftig, wie ich ihn zuletzt erlebt habe vor vielen Jahren.

Ich habe habe gelernt seither:
Atmen, in Gedanken einen Schritt zurücktreten…
und ich sehe: Die Angst ist nicht jetzt und hier und heute.
Ihre Pfeile zielen in die Zukunft
mit Abstechern in die Vergangenheit.
Ja, sie stammt aus vergangener Tiefe,
einst nannte ich sie: Frei flottierende Angst.
Sie war einfach da,
heftete sich wie ein Egel an alles, was greifbar war,
an alles, woran sie sich festsaugen konnte.

Früh hatte ich gelernt, solche Ängst zu hegen,
hatte sie angenommen wie ein Erbstück.
Angst als Sicherheit:
„Wenn du alle Schrecklichkeiten in Betracht ziehst,
kannst du nicht überrumpelt werden.“

Nein, danke.
Dann lieber:
Hier und heute leben.
Ich atme Mitgefühl in das ängstliche Wesen, das ich einst war,
ich atme Liebe. Ja: Selbst-Liebe.

Zweige-Blätter-Wasserspiegel

So viele alte Lasten habe ich losgelassen…
jetzt lasse ich die Ängste mit dem Sturm verwehen.
Ich muss nicht wissen, was morgen ist ─
mit leichtem Gepäck reist es sich leichter durch’s Leben

Vogel-und-Drache