Vollmond: Das bedeutet eine Opposition zwischen Sonne und Mond, in diesem Fall mit der Sonne im Luftzeichen Zwillinge und dem Mond im Feuerzeichen Schütze.
Das ist nicht die einzige Opposition dieses Tages: Venus im Stier steht Saturn im Skorpion gegenüber.
Am 14. Juni wird ein Quadrat zwischen Mars und Pluto genau – nicht zum ersten Mal in diesem Jahr, bedingt durch die Mars-Rückläufigkeit. Damit wird auch erneut ein T-Quadrat aktiviert, das von Pluto, Uranus und Mars gebildet wird.
(T-Quadrat: Opposition zwischen Mars und Uranus, beide Planeten im Quadrat zu Pluto. Die Opposition zwischen Mars und Uranus wird erst am 25. Juni ganz genau.)
Da wurde für die Fußball-WM ein wahrhaft spannungsgeladener Zeitpunkt gewählt.
Die Vollmond-Konstellation und Venus für sich betrachtet könnten durchaus für geteilte Freude und Vergnügen bei einem solchen Anlass sprechen – Saturn dagegen kann durchaus alls Stellvertreter derjenigen verstanden werden, die bei solchen Veranstaltungen außen vor bleiben.
Ganz ähnlich sieht es in den Krisenherden dieser Welt aus: Die einen stricken munter an einer jeweils eigenen Agenda (ob die nun auf Veränderung abzielt oder darauf, bestehende Machtverhältisse zu festigen), bei ihrem Tun oder Lassen bleiben aber anders ausgerichtet Interessengruppen außen vor.
Das T-Quadrat aus Mars, Uranus und Pluto lässt solche Gegensätze besonders scharf hervortreten, was durchaus zu explosiven Entladungen bestehender Spannungen führen kann.
Wie kann nun die oder der Einzelne am besten mit dieser Spannung umgehen, die überall in der Luft zu liegen scheint?
Zu bedenken ist bei allen eventuell anstehenden Entscheidungen, das Merkur noch bis zum 1. Juli rückläufig ist – dies ist also keineswegs die richtige Zeit, um wichtige Entscheidungen zu treffen, wenn sich durch aktuelle Spannungen ein Gefühl der Dringlichkeit aufbaut. Mensch sollte bei allen anstehenden Fragen vermeiden, entweder andere unter Druck zu setzen und umgekehrt auch sich selbst nicht von anderen unter Druck setzen lassen.
Am besten wäre es, Schwarz-Weiss-Denken und Entweder-Oder-Einstellungen zu vermeiden und alles mit einer möglichst gelassenen Haltung anzugehen.
Da bei einer aufgeladenen allgemeinen Stimmung die Gefühle starken Fluktuationen unterliegen können, wäre es gut, sich selbst einen weiten Spiel-Raum für emotionale Schwankungen zu erlauben.
Vor kurzem habe ich mir Musik der Gruppe Ougenweide angehört, darunter den Song Bald Anders. Als Vorlage für den Text diente eine Ballade von Hans Sachs (1494 bis 1576). Weil er mir so gut zur aktuellen Zeitqualität zu passen scheint, hier der komplette Songtext:
Bald Anders
Es zieht ein Mann wohl durch das Land
mit seiner Flöten in der Hand
Und spielt er auf dem silbernen Rohr
erreicht sein Ton ein jedes Ohr.
Er kommt von allen Enden,
zu untern und zu obern Ständen,
man findet ihn an jedem Ort,
heut spielt er hier und morgen dort.
Er kann verwandeln seine Gestalt,
mal ist er jung dann wird er alt.
ein jeder hat schon sein Antlitz geschaut
und manchen hat’s dabei gegraut.
In Königreich, Provinz und Ländern,
da tut er alle Ding verändern.
Wenn du mich nun fragst wie man ihn nennt
bald anders heisst er, den jeder kennt.
Den Frieden verändert er in Streit,
fruchtbare Jahre in teure Zeit,
stösst Mächtige von ihrem Land,
die Ehrlichen in Spott und Schand‘
Den Liebenden bringt er Herzenleid,
den Fröhlichen Traurigkeit.
Die Schönen macht er ungestalt,
den Sanften lehrt er Gewalt.
Doch auch für den Armen wendet er das Blatt,
den Hungrigen macht er satt.
Der Bettler wird zum reichen Mann,
der Blinde wieder sehen kann.
Vielen ist er ein düsterer Gast,
anderen nimmt er ihre Last.
Er wirkt auf ganzer Erdenkreis,
darum er auch bald anders heißt.
Wir sehen ihm nach und denken fürwahr,
wie sind all Ding‘ so wandelbar.
Ein jeder hat’s bei sich selber gespürt,
wie er ihn an der Nas‘ rumführt.
So zieht Bald Anders rastlos dahin,
nach steter Wandlung steht im der Sinn.
Wir tanzen in seinem Reigen,
bald anders wird die Welt sich zeigen.
Bald anders wird die Welt sich zeigen.