Allein auf einem kleinen Schiff auf dem weiten Meer
— das kann Furcht auslösen:
Angst davor, von Wind und Wetter herumgeworfen zu werden.
Es geht auch anders: Mit der Strömung fließen
die Flauten akzeptieren und zur Ruhe nutzen
Rundern bei günstigen Winden.
Das folgende Gedicht habe ich vor vielen, ich weiß gar nicht mehr
wie vielen Jahren geschrieben, und es bildet den Auftakt zu meinem
Gedichtband; „Mein Krähennest“.
Wasserwirbelreise
Erfasst von wirbelnden Wassern
abwärtsgezogen im Strudel
– da hilft keine Abwehr gegen die Reise in die Tiefe
begleitet von Angst vor dem Acheron.
Da hilft nur:
Loslassen
sich überlassen
reisen mit der Strömung
um anzukommen
in einer terra incognita
in den Eingeweiden der Erde
in einer Tiefe
jenseits der vertrauten Welt
– was den Reisenden dort widerfährt
– in einer Zeit jenseits der Zeit –
ist geheim.
Nur loslassen
der Kraft des Strudels vertrauen
sich anvertrauen
ermöglicht den Wieder Aufstieg:
Emporgetragen werden
auf kristallenen Wirbeln
& sich wiederfinden
an der Quelle des Lebens
eines anderen Lebens:
Wo gesehen wird mit klaren Augen
gehört mit offenen Ohren
gesprochen eine wahrhafte Sprache