Auf keiner Seiten stehen

Da ist dieses Paar, solange schon verheiratet…
und jede Kleinigkeit reicht, alten Streit anzufachen.
All die verkrusteten Wunden, vor langer Zeit geschlagen…
manche Eitern immer wieder von neuem,
wecken bei jeder Berührung die alten verhornten Wunden
wecken erneut den alten Zorn.

Bin ich in ihrer Nähe, dann wird geklagt und angeklagt:
Die sagt immer… der macht immer…. dieses oder jenes…
Die Klagen sind eine Aufforderung, Partei zu ergreifen.

Will ich das wirklich? Mich auf eine Seite schlagen?
Mich in uralte Kämpfe verheddern lassen?
Oder lieber den inneren Blick ausweiten, das ganze Bild sehen?

Auch Staaten zelebrieren ihre alten Wunden
weisen Schuld zu dem vermeintlichen Feind
der doch aus so vielen einzelnen Menschen besteht
und die meisten wollen nichts als ihr Leben leben,
mit Familie, mit Freunden…
doch da sind diejenigen, die immer wieder
an den alten Wunden kratzen
nicht, um sie zu öffnen für Heilung, sondern
um das Feindbild zu stärken
um verkrustete Reaktionen zu wecken:
den Wunsch nach Rache.

Ihre Anklagen sind Aufforderung, Partei zu ergreifen
und Politiker und Medien fallen darauf herein
polarisierend, manipulierend…
alle wollen eine Mehrheit auf ihre Seite ziehen…
nur eine Mehrheit, nicht alle: Das Feindbild soll bleiben.

Will ich das wirklch? Partei ergreifen?
Mich in uralte Kämpfe verstricken lassen?
Oder den inneren Blick ausweiten, das ganze Bild sehen?

Auch diese uralte Eiche trägt alte Wunden
seit sie vom Blitz getroffen.
Unbeirrt von Zorn reckt sie
die verbliebenen Wurzeln dem Licht entgegen,
die Wurzeln dem nährenden Wasser…
Jedes Jahr bringt sie frisches Grün hervor

Eiche-vom-Blitz-getroffen