Textprobe: Ein Fall von Borderline

Jonglieren am Abgrund

Das Bild ist überwiegend in Grautönen gehalten, in Nebelfarben: Eine Frau in einer zerklüfteten Felsenlandschaft, auf einem Fuß an einem Abgrund balancierend — den anderen hat sie nach vorn gestreckt, über die Leere, durch die neblige Schwaden wabern. Ebenso grau wabert darüber der Himmel, abgesehen von einem Lichtstreif im Westen. Doch im Osten hat sich die Andeutung einer gelbgrünen Gewittertönung ins Grau geschoben. Was dem Bild dennoch Farbenfreude verleiht, sind die bunten Bälle, mit denen die Frau jongliert.
Ganz schön mutig.“
Das auch, ja.“
Du hast dabei wohl an den Mut der Verzweiflung gedacht?“
Nein, das nicht.“
Also, irgendwie passt es ganz gut auf die prekäre Lage, in der sich die Finanzwelt zur Zeit befindet.“
Bei meinen Finanzen ist das eher der Normalzustand. Dass ich seine Deutung trotzdem nicht im Sinn hatte, entgeht ihm, weil er wie hypnotisiert auf das Bild starrt. Doch gleich darauf sieht er mich durchdringend an: „Und woran hast du dabei gedacht?“

An das, was Künstler eben tun: Sie sind immer unterwegs ins Ungewisse, betreten mit jedem Schritt Neuland.“
Ach so. Aber dann lässt es sich ja doch auf die gegenwärtige Krise beziehen.“
Klar. Wenn du es so sehen möchtest…“
Dann sind wir uns ja einig. Ich nehme jedenfalls das andere. Wie abgesprochen.

Das Bild seiner Wahl gehört zu meiner Phantastik-Serie:Mit der zusammengerollten Zeitung in der Hand und der tiefroten Rosenblüte am Revers seiner Jacke wirkt der Mann ganz so, als hätte er eine Verabredung mit einer unbekannten Frau. Sollte er auf diejenige warten, die im Hintergrund zu sehen ist? An den Stamm einer Eiche geschmiegt, verschwindet sie fast im Schatten der mächtigen Krone. Nicht einmal die Farbe ihres Umhangs lässt sich genau ausmachen: Ist er schwarz? Dunkelblau? Oder dunkelgrau? An dem Riegel, der ihn zusammenhält, steckt ebenfalls eine Rose, blutig rot. Achtet man auf die Details, stellt sich die Frage: Ist das überhaupt eine Frau? Eine Menschenfrau? Denn die Hand, die unter dem Umhang hervorlugt, scheint in einem Prozess der Verwandlung begriffen: Die langen Fingernägel wirken eher wie Krallen, und bis über die Knöchel hat sich Pelz ausgebreitet, schwarz, getupft mit grauen Schatten. Die Kapuze, unter der dunkle Locken hervorringeln, ist ein wenig verrutscht und gibt den Blick frei auf ein hoch angesetztes rundliches Ohr, das den gleichen Bewuchs aufweist wie die Hand. Das Auffälligste sind ihre Augen, die grün wie Smaragde aus dem blassen Gesicht leuchten.

Als ich mich in Bewegung setze, macht der Käufer eine abwehrende Handbewegung und stellt sich vor das Bild. Seine Mundwinkel deuten ein verhaltenes Lächeln an, während er den Blick zwischen mir und meinem Machwerk hin und her wandern lässt. „Da verbirgt sich bei dir offenbar eine ziemlich wilde Seite.“
Bei mir?“
Ja. Ich finde, die Dame hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dir. Also, ich würde diese Seite von dir gern mal kennenlernen.“
Erstens bin ich keine Dame, und zweitens verberge ich meine wilde Seite nicht. Ganz im Gegenteil: Beim Malen kann ich die so richtig austoben.“
Seine eindringliche Musterung führt wahrscheinlich zu dem Resultat, dass die andere Frau, die auf dem Bild, die attraktivere ist, denn mein Haar, dessen mahagonidunkle Tönung längst wieder eine Auffrischung vertragen könnte, ist zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Weil’s praktischer ist. Na ja… nicht nur deshalb. Und so ganz daneben liegt er auch nicht mit seinem Hinweis auf die Ähnlichkeit. Jemand hat mir mal gesagt, die nach hinten gebundenen Haare würden meine Androgynität betonen. Dieser Jemand war Janna, die Frau, mit der ich meine kurze lesbische Episode ausgelebt habe. Ich habe schon ernst-haft in Erwägung gezogen, Mister Banker davon zu erzählen, zur Abschreckung. Aber das lasse ich lieber, weil er diese Info womöglich als Herausforderung sehen würde, mich wieder umzukrempeln. Hoffnungslos, und nicht etwa, weil ich überzeugte Lesbe bin. Tatsächlich
pflege ich gegenwärtig das, was die meisten wohl als Askese bezeichnen würden. Ich selbst nenne mich lieber Solitärfrau. Wie ich Mister Banker wiederholt gesagt habe, investiere ich meine Energie lieber anderswo. Wie zum Beispiel in diese Phantastik-Serie.
Tatsächlich weist die Panther-Frau ähnliche Züge auf wie ich, trotzdem ist sie weit entfernt davon, so was wie meine Doppelgängerin zu sein. Die oberflächliche Ähnlichkeit beschränkt sich auf die schlanke Gestalt, das schmale Gesicht und die langen Haare. Mein Körper ist jedoch ziemlich eckig und kantig, ihr Gesicht weicher und ihr Körper anmutig. Was mir an mir selbst am besten gefällt ist mein Mund: breit und sinnlich, als wäre mein Lebenshunger unersättlich. Die Pantherin wirkt nicht sehr raubtierhaft, sondern eher verspielt wie ein Kätzchen.

Also, von all deinen Bildern gefällt mir dies bisher am besten.“
Tatsächlich?“
Vermutlich ist mir deutlich anzusehen, dass ich diese Einschätzung nicht teile, denn er fragt prompt: „Deins wohl nicht, wie’s aussieht?“

Nein, es sollte einem bestimmten Zweck dienen.“
Widerstrebend gebe ich seinem fragenden Blick nach: „Ich habe Kopien der ganzen Serie an entsprechende Verlage geschickt. Um mich als Illustratorin zu bewerben.“

Wenn es dafür gedacht ist — warum verkaufst du es dann?“

Die Verlage bekommen natürlich nur Kopien — und der Sammler das Bild. Ist ohnehin nichts draus geworden. Bei mir funktioniert das offenbar nicht — Geld als Antriebsmotor. “
Na, ich drück‘ dir die Daumen, dass es noch klappt. Aber sag‘ mal: Warum gerade Phantastik?“

Na, die Romane liefern so herrliche Motive.“
Hexen, Werwölfe und dergleichen?“ fragt er in neckendem Ton.
Ehrlich gesagt, steh ich gar nicht so auf diese Art von Lektüre. Worauf es mir ankommt, das ist die Überschreitung der allgemein akzeptierten Realität.“
Und ich dachte, in diesen Büchern geht es vor allem um Sex. Nur so ’ne Vermutung. Ich hab‘ nicht vielZeit zumLesen.“
Gegen meine Absicht muss ich lächeln — und nicht etwa, weil er es wieder mal geschafft hat, das Gespräch auf Sex zu lenken. „Es muss wohl der Gestaltwandel sein,“ beeile ich mich zu erklären, „der mich fasziniert.“

So, so. Vom Mensch zum Tier? Das bestätigt mir aber, dass du da was verdrängst.“
Am liebsten hätte ich ihn per Tritt in den Hintern zur Tür raus befördert. Statt dessen wiederhole ich: „Nein, mir geht es darum, dass Künstler immer Grenzen überschreiten, jeder Schritt vorwärts führt auf unbekanntes Terrain.“

Nun, in der heutigen Zeit… da seid ihr Künstler mit diesem Gefühl der Unsicherheit nicht allein.“
Warum will er immer alles auf einen einzigen Begriff reduzieren? Oder vielmehr: Auf die Krise im Tätigkeitsfeld seiner Wahl? Ich hole Luft für eine Erwiderung, doch er lässt mir keine Zeit für eine weitere Klarstellung, sondern zieht einen Umschlag aus der Innentasche seines Jacketts — womit er, wie ich inzwischen weiß, seinen Abgang ankündigt. Statt ihm seine milde Gabe abzunehmen, hole ich Packpapier, um das Bild einzuschlagen. Mein Honorar wird er schon irgendwo deponieren.
Er verabschiedet sich mit den Worten: „Tschau, Stella. Man sieht sich.“

Stella — diesen Namen verdanke ich tatsächlich meinen Eltern. Stella… als hätten sie all ihre Träume von einem ganz anderen Leben in ein einziges Wort gepresst — um sie dann wie eine Konserve ganz weit hinten im Schrank zu verstauen. Denn meine Eltern sind ganz durchschnittliche, normale Leute. So sehr normal, dass ein aus ihrem engen Rahmen fallendes Kind für sie etwas absolut Schreckliches ist. Um dieser Möglichkeit einen Riegel vorzuschieben, haben sie sich redlich bemüht, mir die Flügel zu stutzen. Lange Zeit habe ich brav versucht, mich möglichst unsichtbar zu machen und bin nur durch’s Leben geschlichen — bis sich meine rebellische Seite einfach nicht länger unterdrücken ließ. Was zur Folge hatte, dass ich aus ihren engen Grenzen ausgebrochen bin, und das gleich in viele Richtungen. Vermutlich fragen sie sich immer noch, womit sie so etwas verdient haben.

 Diese Frage allerdings stelle ich mir auch gerade — nach einem Blick in den Umschlag. Dabei ist genau das drin, was zu erwarten war: Die vereinbarte Summe, und kein klitzekleiner Schein mehr. Klar, ich sollte mich einfach freuen. Aber irgendwas an diesem Typ macht mich wütend. Mister Banker — nein, nicht sein Name, sondern sein Beruf — behauptet von sich, Objekte zu sammeln, in denen er Potential sieht. Was vermutlich bedeutet: Er kauft sie billig ein, als Geldanlage — und kann sich obendrein alsGönner unbekannter junger Künstler aufspielen. Vermutlich wäre er großzügiger, wenn ich auf seine ewigen sexuellen Anspielungen eingehen würde. Aber wer weiß vielleicht würde er sich prompt der nächsten noch zu entdeckenden Malerin zuwenden?

Könnte auch sein, dass er mir längst den Stempel „egozentrische Künstlerin aufgedrückt hat und seine Versuche, mich rumzukriegen, nur noch Gewohnheit sind. Was er nicht versteht: So ein richtiger kreativer Höhenflug — der ist wie ein Orgasmus. Mit dem Unterschied, dass frau nicht auf einen halbwegs einfühlsamen Partner angewiesen ist. Es gibt genug Leute, für die Sex etwas rein Körperliches ist, nicht viel anders als Joggen bis zum Exzess. Die haben kein Problem damit, sich bei anderen ihren Kick zu holen. Ich habe definitiv keine Lust, mich auf diese Weise benutzen zu lassen. Weshalb Mister Banker meinen Körper nicht als Dreingabe bekommt. Wenn’s sein muss, gehört schließlich auch die Hungerkünstlerin zu meinem kreativen Repertoire.

 Prompt meldet sich mein Magen. Eigentlich wollte ich noch ein paar Vorräte einkaufen, Lebensmittel und Farben. Aber für heute reicht’s mir: Ich habe keine Lust, in Gedanken weiter um Geld oder Mister Banker zu rotieren. Also stopfe ich den Umschlag samt Inhalt in meinen Tresor in Gestalt einer verbeulten Teedose. Ist ohnehin bald Zeit für meinen Job, anderen Menschen ihr Essen zu kredenzen, ganz schlicht gesagt: Serviererin. Mies bezahlt, aber immerhin gibt’s ein bisschen zusätzliches Trinkgeld. Das Beste daran sind die Mahlzeiten, die ich gratis bekomme. Weshalb als Imbiss, bevor ich mich auf den Weg mache, ein Apfel genügen muss.

Gut, seine Teufel zu kennen

 Geschafft. Nicht nur mein Job ist für heute überstanden — ich selbst bin auch fix und fertig, ganz besonders meine Füße. Heute war so viel los, dass mir nicht mal Zeit blieb, mich zwischendurch an der Salat-Bar zu bedienen. Als ich mich vor meiner extra großen Portion Hühnerbrust mit Fenchel und Reis niederlasse, fühle ich mich zu erschöpft zum Essen. Das einzige, was ich in diesem Moment genieße, ist der Kontakt von Hintern mit Sitzfläche.
Was denn — keinen Appetit?“ fragt Elli mit vollem Mund. „Dir müsste doch schon längst der Magen knurren.“
Ja, wie ein Panther.“
Sie lässt ihre Gabel sinken, auf der sie ein Stück von ihrem Steak aufgespießt hat, und schüttelt den Kopf. „Was dir immer für Vergleiche einfallen.“

Vielleicht, weil ich heute mal wieder ein Bild verkauft habe.“
Was der Panther mit dem Bild zu tun hat, scheint Elli nicht zu interessieren — sie hat etwas ganz anderes im Sinn: „Hey, da könnten wir doch endlich mal zusammen shoppen gehen! Du wolltest dir doch schon längst ein paar neue Treter gönnen.“
Jetzt bin ich dran mit Kopfschütteln: „Erstmal muss ich die Vorräte in meiner Küchen ein bisschen aufstocken. Und was dann noch bleibt, brauche ich für Material.“

Also, wenn ich so leben müsste wie du, würde ich verrückt werden.“
Auch wenn mir klar ist, dass Elli nur das Leben am Geldlimit meint, kann ich vor L
achen kaum antworten: „Verrückt bin ich schon. Davor brauche ich also keine Angst mehr zu haben.“
Mein Gelächter hat eine positive Nebenwirkung: Wie eine frische Dusche spült es sämtliche Anspannung dieses Tages fort, und ich kann die Hühnerbrust genießen.
Die Art, wie mich meine
bodenständige Kollegin beäugt, wirkt zwar wie eine Bestätigung meiner Aussage, doch ihr Kommentar ist das genaue Gegenteil: „Du magst ja manchmal sonderbare Einfälle haben aber eigentlich kommst du mir ziemlich gesund vor. Mal abgesehen davon, dass du dich zu sehr einschränkst, deiner Kunst zu Liebe.“

 Tatsächlich hab‘ ich’s sozusagen mit Brief und Siegel, in Form von Entlassungsgutachten aus der Psychiatrie. Aber wenn ich auch keinen schweren Ballast von felsenfesten Meinungen durch’s Leben schleppe — von einer Sache bin ich überzeugt: Es ist gut, seine Teufel zu kennen. Wer vor ihnen die Augen zusammen kneift, sieht ja gar nicht, wie sehr sie das eigene Leben bestimmen. Wenn ich mich so umschaue, kommen mir die angeblichen Normalos dieser Welt (ein-schließlich VIPs, ob nun Stars oder Politiker) gestörter vor als ich. Würde man sie darauf aufmerksam machen — bestimmt wären sie zutiefst beleidigt. Und wenn ich schon beim Teufel bin: Nun… da sie weiblich ist, würde vielleicht Hexe besser passen? Die Hexe meiner Kindheit war definitiv meine Mutter. Nicht etwa eine dieser Märchenfeen, die mit einem Schwung ihres Zauberstabs einen Kürbis in eine Kutsche verwandeln können und einen Schmerz oder eine Furcht durch ein sanftes Lied zum Verschwinden bringen. Die wirkungsvolle schwarze Magie meiner Mutter bestand in ständigem Sich-Sorgen — und nicht etwa stillschweigend. Auf diese Weise gab sie sich redlich Mühe, all ihre eigenen Ängste in mich hinein zu stopfen. Klar, später blieb mir gar nichts anderes übrig, als ihr zu verzeihen. Allerdings noch nicht, als ich kapiert habe, dass diese Angst-Mästerei tatsächlich gut gemeint war, sondern erst, als ich verstand, dass das Weiterreichen ihre einzige Methode ist, um mit ihrem eigenen Kram klarzukommen. Ihre am meisten gehätschelte Überzeugung sieht offenbar so aus: Angst, und zwar in möglichst hoher Dosierung (vor Männern, dem eigenen Körper, davor, zur Zielscheibe von Klatsch und Tratsch zu werden, und so weiter und so fort…) ist genau das, was ein junger Mensch braucht, um für den Ansturm des Lebens gerüstet zu sein. Wenn du ständig das Schlimmste erwartest, kannst du nicht überrumpelt oder enttäuscht werden. Und doch habe ich es geschafft, sie zu enttäuschen.

Auch meine Mutter gehört zu denjenigen, die völlig außer sich geraten würden, sollte es jemand wagen, ihr auch nur einen Hauch von neurotischem Verhalten auf den Kopf zuzusagen. Gerade deshalb bin ich keineswegs unglücklich wegen meiner psychiatrischen Karriere. Ich habe meine Teufel kennen gelernt.

In Bild und Bann

 Eine Idee ist aufgeblitzt, die mir fast den Atem verschlägt, so kühn kommt sie mir vor: Ich werde meine Komplemetärfrau auf Papier bannen. Und in einen Rahmen. Also einsperren.
Dreist? Mag sein — aber was ist mit Aliena, die ihre ultimative Kunst vorführt, auf eine Weise, die für mich in dieser Realität unerreichbar ist? Und meine alltägliche Sorgerei wegen so banaler Dinge wie Essen und Rechnungen ist ihr anscheinend auch völlig fremd.
So genial ich meine Idee auch finde — schon bei den ersten Überlegungen, wie ich Aliena darstellen will, bin ich überwältigt von der Vielfalt der Möglichkeiten: als
Robbe, die auf’s Land zuhält, um als Frau an Land zu gehen? Nein, eine solche Folge, also zwei Bilder in einem, das ist für diesen Zweck nicht geeignet. Als Frau, die zum Sprung über einen Abgrund ansetzt? Als Tänzerin in den Wolken? Oder als Malerin, die mit beiden Händen gleichzeitig arbeitet? An mindestens zwei Bildern? Vielleicht sogar als vielarmige Hindu-Göttin?
Diese letzte Variante reizt mich ganz besonders, weil sie meinen Ärger auf den Punkt bringen würde, wenigstens annähernd. Ich bin schon drauf und dran, damit loszulegen — da leuchtet mir ein inneres Stopp-Schild entgegen: Mit einem solchen Motiv würde ich Alienas mühelose Art des Erschaffens geradezu verherrlichen! Ihr ein Denkmal setzen. Offenbar habe ich über dem Ausbrüten von Ideen-Eiern mein eigentliches Ziel ganz aus den Augen verloren. Diese frustrierende Erkenntnis tue ich mit einem Achselzucken ab, um Raum für weitere Variationen zu schaffen. Und die Ideen kommen in solcher Vielfalt herein gepurzelt, — darunter eine Elfe mit gebrochenen Flügeln — dass ich mir vorkomme, als wäre ich in eine Meeresströmung geraten, die mich herumwirbelt — und nicht nur im Kreis, wie eine Katze in der Waschmaschine, sondern von oben nach unten und in sämtliche Himmelsrichtungen. Meine Unfähigkeit, eine Wahl zu treffen, veranlasst mich zu einer ganzen Reihe von rasch hingeworfenen Skizzen, von denen ich eine — Aliena als Pantherfrau — als Vorlage für ein Aquarell auswähle. Weil ich mir sage: Ein Landtier ist besser festzuhalten als ein Wasserwesen, das sich dem Zugriff viel leichter entziehen kann.
Und damit beginnt ein regelrechter Kampf: Der Schwamm für die Grundierung ist zu nass, und so rinnt Wasser an einer Seite des Bildes herab. Als ich nach dem Tuch greife, das immer griffbereit in der Nähe liegt, kippt das sorgsam gespannte Papier von der Staffelei. Verärgert schimpfe ich drauflos: „Da kannst du mal sehen, wie mühsam hier alles ist. Sogar die Wassertropfen müssen genau dosiert sein.“
Nachdem ich die überschüssige Nässe vom Papier getupft habe, schüttele ich meine Hände aus, und spüre nicht nur deutlich meine innere Anspannung, sondern als Zugabe auch noch Kopfschmerzen. So was ist mir beim Malen schon lange nicht mehr passiert! In diesem Zustand kommt mir die Klingelei des Telefons vor wie eine Sirene. Aber was oder wer auch immer — schlimmer kann der Tag nicht mehr werden. Und eine Pause brauche ich sowieso.

Roman: Ein Fall von Borderline

Die Künstlerin Stella hat bereits mehrere Aufenthalte in der Psychiatrie hinter sich, die zu unterschiedlichen Diagnosen führe, wobei sie sich mit der letzten, Borderline-Syndrom, völlig identifizieren kann, wegen ihrer Assoziation mit Grenzüberschreitungen und dem Ausbrechen aus engen Grenzen. Ihr Bericht von psychiatrischen und therapeutischen Erfahrungen ist manchmal lapidar, manchmal rebellisch, dann wieder grüblerisch und gelegentlich sogar weise.

Aufgrund ihrer Lebensgeschichte und als noch nicht sehr erfolgreiche Malerin sieht sich Stella als gesellschaftliche Außenseiterin, kann dieser prekären Situation aber durchaus Positives abgewinnen, frei nach dem Motto: Nur, wer aus sämtlichen Rahmen gefallen ist, kann das ganze Bild sehen, anders als diejenigen, die im Bild gefangen sind.

Allmählich verlagert sich Stellas Aufmerksamkeit auf die Beziehung zu   Aliena, ihrer unsichtbare Spielgefährtin aus Kindertagen. Inzwischen hat die Malerin zu dieser Freundin eine zwiespältige Einstellung. Einerseits verdankt sie ihr kreative Inspirationen, andererseits macht es sie neidisch, wenn ihre Komplementärfrau in Träumen ihre mühelose Kreativität vorführt, während Stella sich mit den Problemen der materiellen Welt herumschlägt, ob es dabei nun um ihre finanzielle Situation geht oder um künstlerische Techniken.

Angesichts dieses scheinbaren Wetteiferns schlägt Stellas Neid schließlich um in heftigen Zorn, der in den Plan mündet, die einstige Spielgefährtin in ein Bild zu ver-bannen.  Doch als dieses Bann-Bild fertig ist, fordert sie, verärgert über einen Patzer beim Malen, ihr Alter ego auf: „Komm doch und tausch mit mir!“

Im Epilog wird von den Folgen dieses vermeintlichen Tausches  erzählt, der  für eine Verschmelzung steht mit dem, was in spiritueller Literatur oft als Höheres selbst bezeichnet wird. (Allerdings geht Stella in einer  esoterischen Episode nicht besonders schmeichelhaft mit diesem Thema um.) Letztlich bleibt die Aufforderung zum Tausch und was sich daraus entwickelt für vielerlei Deutungen offen.

Als ich im Frühjahr damit beschäftigt war, meinen jetzt vorliegenden Roman „Ein Fall von Borderline“ für die Veröffentlichung vorzubereiten, da landete ich statt am Computer im Krankenhaus. Der Herzinfarkt, der mich dorthin verfrachtet hatte, schien von glimpflichem Verlauf — wäre da nicht die sensible Reaktion meines Körpers auf Medikamente jeder Art. Unmittelbar auf den überstandenen Infarkt folgte eine Hirnblutung – und die wiederum wirkte auf das Sprachzentrum — Aphasie!

Ich war nicht mehr in der Lage, einen vollständigen Satz zu artikulieren, ich war nicht mehr fähig, geschriebene Wörter in gesprochene Sprache zu verwandeln.

Ein Arzt teilte meiner Schwester mit, dass er die Chancen auf Verbesserung dieses Zustandes sehr gerin einschätzte.

Doch nachdem in einer Spezialklinik fast alle Medikamente abgesetzt worden waren, kehrte… langsam und allmähliche… die Sprache zurück. Der mündliche Ausdruck machte mir immer dann am wenigsten Probleme, wenn ich einfach sagen wollte, was mir gerade in den Sinn kam — was so weit ging, dass Freunde und Verwandte bei Besuchen oder Telefonanrufen ihre Freute zum Ausdruck brachten, weil ich schon wieder sehr „normal“ klang. Wenn ich aber als Antwort auf eine Frage nach einem ganz bestimmten Wort suchte — dann schienen sich die Wörter beharrlich zu verstecken. Geradezu niederschmetternd waren meine Abstecher in den Park der Klinik: So viele Pflanzen in voller Blüte — für mich jedoch waren sie wie das wiedersehen mit alten Bekannten, deren Namen mir partout nicht einfallen wollte.

Mein besonderer Dank gilt den Sprachtherapeuten, die mir Mut machten mit der Versicherung, dass mir die Sprache nicht etwa weitgehend abhanden gekommen sei, sondern dass es jetzt zunächst um eine neue Art des „Aufspürens“ gehe.

So manches Mal staunte ich über mich selbst, wenn ich vor Freude strahlte, weil mir ein gesuchtes Wort wieder eingefallen war.

Mich freuen, weil in dieser Ödnis das eine oder andere Wort wieder auftaucht? Ja, ich freute mich über solche kleinen Fortschritte, aber ich tat noch mehr: Ich griff mir eine Zeitschrift mit einem substanziellen Text, wobei anfänglich schon die Überschriften erhebliche Probleme bereiteten. Ich machte mir Notizen in einer Kladde, ohne mich durch die massenhaften Schreibfehler demotivieren zu lassen — denn wie soll ich mich wieder in etwas üben, wenn ich es nicht praktiziere?

Auf die Zeitschrift folgte ein Krimi, in der Sprachtherapie folgten rasante Fortschritte.

 Inzwischen bin ich längst wieder zu Hause, und als ich das erste Mal wieder vor meinem Computer saß, war das, als müsste ich Erinnerungen aus uralter Zeit aktivieren: Wie funktioniert dies, wie geht denn das noch? Immer noch neige ich beim Schreiben dazu, Buchstaben zu verwechseln: B statt P oder umgekehrt, U statt O, und wenn auch weniger häufig und massiv — die Wörter treiben immer noch ihr Versteckspiel mit mir.

Veröffentlicht bei Verlag Epubli, ISBN 978-3-8442-2648-5

Das ist die E-Book-Version :ISBN 978-3-8442-2649-2

 

Leseprobe Entweder Zeit oder Geld

Rena ist nach Studium und diversen Praktika mal wieder arbeitslos und nicht mehr motiviert, sich den nächsten Praktikumsplatz oder irgend einen Job zu suchen, nur um „in Arbeit“ zu sein. Die Zeiten der Losigkeit hat sie genutzt, um ihre kreative Seite auszuleben.

Sie tut sich mit dem Schauspieler Till zusammen, der während einer Auszeit vom Rollenspiel in einem Kleingarten haust. Die beiden fangen klein an, mit Straßentheater, was sich zu Kabarett-Auftritten auswächst.

Da Till schwul ist, kann aus den beiden auf keinen Fall ein Paar werden, dafür aber eine wunderbare Freundschaft wachsen, und dieses Thema taucht auch in anderen Szenen auf, zum Beispiel in der Jazz-Kneipe Alt-Sax, wo gegen Dumping-Löhne und die ungerechte Verteilung von Arbeit, Zeit und Geld gewettert und für bedingungsloses Grundeinkommen plädiert wird. Wie das Leben so spielt kommen von anderer Seite Vorwürfe: Schließlich verschlingen Arbeitslose das Geld der Steuerzahler.

Während andere Urlaub machen, purzelt Rena ins finstere Mittelalter, wobei sie Parallelen zu den Erfahrungen ihres aktuellen Lebens ent- deckt.

Fast hätte ich die Wasserschildkröte ver- gessen: die taucht auch gelegentlich auf.

Leseprobe

Rena springt auf, schwingt sich auf ihr Rad und fährt zu den Weiden am Wasser, wo sie in ihr Leben als Hexe eingetaucht ist. Doch Ruhe oder gar ein Trance-Zustand wollen sich nicht einstellen. Stattdessen pendeln ihre Gedanken hin und her zwischen der Angst vor dem nächsten Auftritt und der Sorge, was nach der Kürzung ihrer Bezüge nun wohl als nächstes von der Arrg! Grrh! kommen mag.

Nach kurzer Zeit gibt sie auf: Wär‘ ja auch zu einfach, wenn das auf Befehl klappen würde. Dann lieber zurück zu dem, was die innere Unruhe vertreiben hilft: Radfahren. Über Huckel und Grasnarben, und dann auch noch mit voller Kraft einen Hügel hinauf. Dort hat sie im vergangenen Jahr wilde Brombeeren entdeckt. Dafür ist es zwar noch zu früh — aber dazwischen gab es auch ein paar Ranken, die nach Himbeeren aussahen. Plötzlich, nur wenige Schritte von dem Gestrüpp entfernt, steckt das Vorderrad in einer Kuhle fest, — sicher das Werk von Kaninchen — und wie im Zeitlupentempo neigt sich das Rad zur Seite. Und doch gelingt es ihr nicht, den Sturz aufzuhalten. Ihr letzter Gedanke, bevor ihr Kopf auf dem Boden aufschlägt: Blöde Karnickel!

Weil es solch ein besonderer Anlass ist, trägt sie ihr bestes Kleid, aus schwerem blauen Samt mit Bordüren aus Silberfäden, und eine dazu passende Haube. Das einzige, was ihr erleichtert, ein trauriges Gesicht zu zeigen, das ist die bange Frage, wie sie allein mit allem klar kommen soll: Die Hörigen beaufsichtigen, zur Arbeit anhalten. Sicher, als Gutsherrin ist sie es gewohnt, Befehle zu erteilen: Aber in ihrem Reich, wo sie über die Küche, den Garten und das Hühnervieh herrscht, da geht es ruhig und friedlich zu. Die Untergebenen mögen die Herrin und folgen ihren Anweisungen. Vermutlich sind alle ebenso erleichtert wie sie selbst, weil Richard, ihr jähzorniger Gemahl, nun für lange Zeit fort sein wird. Der Seufzer lässt sich einfach nicht unterdrücken: Dafür lässt er John, seinen jüngeren Bruder, als Stellvertreter zurück — und der steht Richard im Jähzorn nichts nach und säuft mehr als ihm gut tut. Ihrem Gemahl gehorchen die Leute nicht nur, weil sie Angst vor ihm haben. Er ist nun einmal ihr Herr, und als solcher darf er seinem Zorn freien Lauf lassen. Aber von ihm wissen sie, dass er seine Leute, wenn es nötig sein sollte, schützen wird. Der Jüngere aber, John — der ist nichts als ein Tunichtgut. Was, wenn die Hörigen sich auflehnen sollten? Auf einem anderen Gut ist so etwas schon geschehen.

John hat bereits vor einigen Jahren an einem Kreuzzug teilgenommen. Seit seiner nicht unbeschadeten Rückkehr trinkt er noch mehr als zuvor, und seine Stimmungen wechseln unvorhersehbar zwischen dumpfem Brüten und heftig aufbrausendem Zorn. Er spricht nicht über das, was er bei den Sarazenen erlebt hat.

Der Geistliche darf natürlich nicht fehlen, wenn es auf Kreuzzug geht. Als Pater Christopher seine Litanei anstimmt, senkt Gunna den Kopf und beißt sich auf die Lippen. Im Haus ihres Vaters hat sie Lesen und Schreiben und sogar ein wenig Latein gelernt, und daher weiß sie, dass der Pater nicht viel von dem versteht, was er da intoniert. Bevor sie anfängt zu lachen, hängt sie lieber ihren ketzerische Gedanken über die Männerwelt nach: Land und Leute im Stich lassen, um in den Krieg zu ziehen, und Priester, die das Töten und Sterben segnen!

Mechanisch nimmt sie an der Andacht teil, kniet mit den anderen zum Gebet nieder, erhebt sich wieder. Einmal, beim Aufstehen, trifft ihr Blick auf den des Verwalters, Mort. Er sieht sie oft so an. Eindringlich, ohne dass sein Blick etwas Aufdringliches hätte.

Für Rena ist es, als fände sie sich als Hauptperson in einem Film wieder, der wie im Zeitraffer um sie herum abläuft, um bei Schlüsselszenen wieder langsamer zu werden, beinah bis zur Zeitlupe. Wenn dies ein Film ist, dann hat sie ihre Rolle gut einstudiert. Sie kennt die ganze Vorgeschichte: Von ihrem Aufwachsen auf dem recht kleinen Landgut ihres Vaters., der zwar in England lebt, aber dänischer Herkunft ist, bis zu ihrer Verheiratung mit einem Engländer. Es gab viele Gründe, warum diese Ehe sinnvoll war, und die kreisten alle um Politik und Macht. Vor allem geht es darum, die Familie besser in das Land, in dem sie leben, zu integrieren. Ihr Vater hat versucht, sie zu trösten: mit der Position, die sie innehaben würde, als Gutsherrin. Aber sie hat nie Befriedigung darin gefunden, Macht über das Gesinde zu haben. Und an die Pflichten einer Ehefrau wird sie sich wohl nie gewöhnen: Sie ekelt sich schon beim bloßen Gedanken an sein schnaufendes Sich-Abmühen, meistens dann, wenn er mehr als gewöhnlich getrunken hat, um gleich darauf verschwitzt von ihrem Körper zu rutschen und einzuschlafen, begleitet von lautem Schnarchen. Bislang hat sie ihm noch keine Kinder geschenkt…

Vor allem deshalb ist sie erleichtert, weil ihr Gatte nun für lange Zeit fort sein wird. Wenigstens wird seine Seite des Bettes leer bleiben. Ansonsten verheißt seine Abwesenheit keine Verbesserung: Sein Bruder John ist dafür bekannt, dass er den Frauen nachstellt, ob Küchenmagd oder Frau eines Hörigen. Doch meistens hat er es auf die ganz jungen abgesehen. Schon oft sind Mägde zu ihr gekommen, um sich bitter zu beklagen. Es ist nicht nur die hässliche Narbe auf seiner linken Wange, die sie vor ihm zurückschrecken lässt: Er achtet nicht auf sich und sein Äußeres, riecht nach Schweiß und Bier und Branntwein. Die Pferdeknechte sind reinlicher als er.

Weil es ihr selbst nicht ansteht, dem Bruder ihres Gemahls Vorhaltungen zu machen, hat sie Richard gebeten, ihm ins Gewissen zu reden. Ihr selbst bleibt nichts anderes, als zu helfen, wenn eine der Weiber das Pech hat, schwanger zu werden. Dann bezahlt sie das alte Kräuterweib dafür, der Bedauernswerten ein Mittel zum Austreiben der Leibesfrucht zu verabreichen. Ihr Mitgefühl geht sogar so weit, den Betroffenen eine Schonzeit einzuräumen. Bis sie sich wieder erholt haben, lässt sie ihnen von der Köchin nährende Suppen bereiten.

Das einzige, was Richard auf ihre Bitte hin getan hat: Er hat John vorgeschlagen, zu heiraten. Der hat rundweg abgelehnt, mit der empörten Frage, ob sein Bruder ihm etwa einen Bauerntrampel zugedacht habe. Dabei hat er sie, Gunna, mit einem Blick gestreift, den sie lieber nicht deuten möchte.

Am Tag der Abreise ihres Gatten hat er ihr nach dem Abendessen anzüglich zugeflüstert: „Brauchst nur zu sagen, wenn ich dir nachts das Bett wärmen soll.“

Heute ist sie ihm im Pferdestall begegnet — obwohl es ihm angestanden hätte, ihr den Vortritt zu lassen, hat er sich so dicht an ihr vorbei gedrängt, dass er ihre Brüste gestreift hat.

Das Kaleidoskop der kurzen schnellen Szenen wird langsamer, und sie findet sich im Brauhaus neben Mort. Sie sprechen über John. Der spielt sich nun, da der Ältere auf Kreuzzug ist, als Gutsherr auf, hat kein gutes Wort für die Leute, will nur befehlen. Und wenn er getrunken hat, ohne jedes Maß, dann schlägt er auch zu. Die Leute sind mürrisch und verdrossen, gehen nur widerwillig an die Arbeit.

Ich fürchte,“ sagt Mort, „wenn das so weitergeht, dann wird die Angst der Leute bald umschlagen in offene Rebellion.“

Gunna berichtet ihm, wie oft die Mägde sich über John beklagen, und dass selbst ihr Gemahl, als er noch hier war, nichts gegen sein Treiben ausrichten konnte — oder nicht wollte? Und dann gesteht sie, ohne darüber nachzudenken — denn sonst hätte sie dies ganz bestimmt für sich behalten: „So manches Mal habe ich mir schon gewünscht, er würde vom Pferd stürzen.“

Gleich darauf presst sie die rechte Hand vor den Mund. Als ihre Hand wieder sinkt, wird ein verlegenes Lächeln sichtbar: „Ich meine nur… wo er doch so viel trinkt und darauf besteht, ausgerechnet dieses Pferd zu reiten…“

Ja… Unwahrscheinlich wäre ein solcher Unfall wohl nicht…“

Mort ist groß und dünn, dabei aber sehnig und gewandt, und seine Statur, zusammen mit seinen grün-braunen Augen, lassen Gunna oft an einen streunenden Kater denken. Und die Art, wie er jetzt diese grünen Augen zusammenkneift und nachdenklich ins Leere starrt, macht ihr Angst. Als ihre Augen groß werden vor Schreck berührt er für einen flüchtigen Moment ihre Schulter. „Keine Sorge,“ sagt er.

John reitet einen dunklen Rappen, dessen Temperament sehr gut zu ihm passt. Er gilt als unberechenbar. Wenige Tage nach dem Gespräch im Brauhaus stürzt John und wird an einem Steigbügel mitgeschleift. Als es schließlich jemandem gelingt, das Pferd zum Stehen zu bringen, ist nicht nur Johns Gesicht eine einzige Wunde: Sein Genick ist gebrochen.

Mein Weg zum Schreiben

Was mich dazu gebracht hat, einen Blog zu starten?

Ich möchte „meine Schreibe“ einem Publikum vorstellen.

Mein Weg zum Schreiben war einer mit Umwegen: Nach verschiedenen Brotberufen habe ich das Abendgymnasium besucht und anschließend Anglistik studiert. Bis zum Beginn meines Studiums habe ich sehr viel gelesen und mir das Leben als Autorin immer als etwas Magisches vorgestellt, das für mich leider undenkbar blieb. Während des Studiums habe ich mich mit Märchen und Mythen beschäftigt — und irgendwann war es dann da: mein erstes Märchen. Zuerst als Idee im Kopf — und die habe ich tatsächlich zu Papier gebracht. Pure Magie!

Dieses erste und einige weitere Märchen sind im Laufe der Jahre mehrfach in Zeitschriften veröffentlicht worden, sowie einige Gedichte und Kurzgeschichten in Anthologien.

Aber was Romane betrifft: Ich habe zwar einige geschrieben, darunter auch ein Krimi, von Verlagen aber nichts als Absagen geerntet. Und weil ich‘s nun leid bin (nicht das Schreiben) habe ich nun einen meiner Romane als Print-on-Demand und als E-Book herausgebracht.

http://www.epubli.de/shop/buch/Entweder-Zeit-oder-Geld-Frida-Kopp/12710

http://www.amazon.de/s?_encoding=UTF8&search-alias=books-de&field-author=Frida%20Kopp

Nach meinem Studium habe ich mich intensiv mit Astrologie beschäftigt, bin gelegentlich als Beraterin tätig und veröffentliche auf Page Wizz meine Astro-Vorschau, allerdings nicht für die zwölf Sonnenzeichen, sondern mit dem Schwerpunkt Mundan-Astrologie.

http://pagewizz.com/astro-ausblick-zum-jahreswechsel/

http://pagewizz.com/astro-ausblick-februar-2012/

http://pagewizz.com/astro-ausblick-die-mars-ruecklaeufigkeit-1/

http://pagewizz.com/astro-ausblick-maerz-2012/